DER DOSSEN (3144 m über NN)

Der erste Tag war zu Ende gegangen. Die war etwas unruhig, ich hatte wieder meine Probleme mit der Luft. Bis zum nächsten Mal muß ich unbedingt aufhören mit rauchen. Aber das sage ich auch jedesmal aufs Neue. Ich werde heute die Hütte hüten. Die anderen wollen sich am Dossen aklimatisieren. Sie haben sich viel vorgenommen die Beiden.

Jeder ordentlichen Tour geht ein genaues Kartenstudium voraus. Nur gut, daß in der Hütte die Wand(er)karte hing. Nach dem Studium schnell wieder hinhängen und für den Abmarsch vorbereitet.

 

Das ganze soll in etwa 5 Stunden vergessen sein. Ich sehe das zwar eher skeptisch, aber man weiß ja nie. Als erstes werden die Rucksäcke aus- und wieder eingepackt. Dann das Gewicht geprüft und wieder neu aus- und eingepackt. Erneutes Nachdenken darüber, was auf der Hütte bleiben kann. Und wieder wird etwas aus dem Rucksack genommen und zur Seite gelegt. Der Anstieg über die Schneefelder sieht nicht nur so steil aus, er ist es! Aber irgendwann muß man ja losgehen. Also genug gepackt, Schuhe angezogen, Rucksack aufgehuckt und los...

Am Anfang ist alles im grünen Bereich. Das erste Schneefeld ist schnell erreicht. Die Steigeisen angeschnallt und Pickel in die Hand und weiter...

Die ersten Meter gehen eher sanft bergauf. Aber bald biegen Sie rechts ab und nehmen den direkten Weg über die Schneefelder nach oben. Beide Schneefelder werden von einer Felsstufe getrennt. Die müssen Sie durch den nun eingeschlagenen Weg überqueren. Es hätte zwar auch die Möglichkeit gegeben die Felsstufe links zu umgehen, aber der Weg wäre länger (letztlich trotzdem schneller) gewesen.

An der Felsstufe angekommen, sieht das ganze nicht mehr so einfach wie von unten aus. Das Wasser rinnt überall herunter. Es geht viel Zeit verloren. Dann das zweite Schneefeld. Es wird immer steiler. Die Luft mit der zunehmenden Anstrengung immer knapper. Endlich wird der Sattel erreicht. Nun geht es über den Felsen zum Gipfel. Ein vereister niedriger Quergang kann einem das Fürchten lernen. Nur jetzt noch nicht an den Abstieg denken. In der Ferne grollt eine Lawine. Die Aussicht ist beeindruckend.

Der Rückweg wird noch einmal alles fordern. Die Schneefelder können nur rutschend bewältigt werden. Nach den ersten Überschlägen hat man auch gelernt, welches Ende des Pickels in den Schnee gerammt werden muß. Viel Zeit kostet es, wieder über die Feslstufe zurückzuklettern. Aus den Wasserrinnsalen sind jetzt richtige Sturzbäche geworden. Die Abfahrt im zweiten Schneefeld macht dann richtig Spass.

Der erste Gipfel ist gefallen !!!

Hier ist noch alles normal.

Vor der Felsstufe !

Nach der Felsstufe !

Endlich wieder auf der Hütte - und bei einem Bier erzählen, wie man es gemacht hat !

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